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Tag 2 meiner Berlinreise. Hitzehilfe bei Karuna

Start in den Tag

Mein Berlin Besuch Tag 2;
Begleitung bei der Karuna Hitzehilfe
 
 
Am 2. Tag ging es für mich früh am Morgen los. Erst einmal Frühstück suchen.

Es gibt mittlerweile etwas an jeder Ecke, was ich super gerne esse. Das gab es Jahrzehnte nicht und wenn du Menschen gesagt hast, du magst das gerne, wurde das Gesicht verzogen.
Es gab Aussage
wie igitt, bäääh, das ist superekelig.

Heute gibt man dem ganzen ein englisches Wort, ein bisschen Marketing, total überteuerte Preise und zack, et läuft so was von.
Du fühlst dich, na
ja, vielleicht bist du es auch, hip, wenn du das Wort nur erwähnst.


Ahnst du, wovon ich spreche.
Mein heiß geliebter Haferbrei. Ich höre sie bis hier hin, Ach, du meinst Porridge (oder Oatmeal).
 
Diesen fand ich in einem kleinen Café Apfel Haferbrei (um euch mal zu ärgern), sehr lecker, sehr wenig und sehr teuer. Aber ich fand ihn so toll, dass es für mich auch die restlichen Tage dort zum Frühstücken hin ging
.
Purer
Luxus, in einem Café frühstücken zu gehen. Man merkt, wenn man auf beiden Seiten steht, dass das unheimlich gut für dein Gefühl, das eigene Wohlbefinden ist. Es ist auch Teilhabe am Leben. Heute sind davon viele, auch wohnende Menschen ausgeschlossen.
 
Nach diesem leckeren und guten Start in den Tag machte ich mich auf zum Zoo und fuhr zu Karuna. Informationen zu Karuna hatte ich ja schon einmal in einer Infobox, hier im Blog, geschrieben.
Allerdings wird es irgendwann noch einen weiteren Beitrag über Karuna, was sie machen, geben.

Hitzehilfe bei Karuna

Ein Sozialarbeiter und ich hatten ja am Anreisetag noch per Telefon besprochen, dass ich um 11 Uhr bei der Hitzehilfe mitfahre. Um 11 Uhr wurde erst einmal alles gepackt und die Bikes startklar gemacht. Es gab 3 E-Lasten-Bikes, wo auch die benötigten Sachen drin transportiert wurden und es gab 2 oldschool Bikes. Die kleinen Flitzer konnte man gut nutzen, um mal kurz einzelne Leute loszuschicken, um zu gucken, ob  sich an bestimmten Plätzen betroffene Menschen aufhalten, ohne dass man sofort mit der ganzen Truppe hinfuhr.
 
Mitgenommen wurde Wasser, Sonnenmilch, Caps, Masken, Informationsblätter, Alarmanlage, Karuna Kompass, der kostenlos verteilt wird 100 % des Verkaufserlöses geht an den Verkäufer. Ja, du hörst richtig Alarmanlagen für den Rucksack/Tasche.

Es wurden viele Menschen angetroffen. Menschen, die in Zelten leben. Menschen, die immer und immer wieder vertrieben werden. Ich frage mich da immer, warum man diese Vertreibung macht? Es dreht sich doch immer im Kreis. Wo glaubt ihr, sollen die betroffenen Menschen denn hin, wenn ihr sie vertreibt? Sie werden sich nicht in Luft  auflösen.


Es wurde geredet, gelacht und versorgt. Lachen fand ich damals als Betroffene sehr wichtig und finde es auch heute als Unterstützerin sehr wichtig. Es befreit ein bisschen von der doch bedrückenden Situation, in der man gerade lebt. Auch als Helfer ist es gut, immer wieder Momente zu haben, wo man miteinander lacht. Das stärkt die Verbindung unter den Menschen und es hilft dir auch eventuellen Stress abzubauen. Den Umgang zwischen den betroffenen Menschen, den Tour Teilnehmern und Teilnehmerinnen empfand ich als sehr wertschätzend.


Mir kam öfters mal der Gedanke, Essen hat ja schon viel und sichtbare Obdachlosigkeit. Berlin ist da aber noch einmal eine andere Hausnummer. An manchen Straßen hast du auf den Mittelstreifen, wo oben die S-Bahn fährt, ein Zelt nach dem nächsten stehen. Unter Brücken liegen Matratzen und auch dort sind überall Lager von obdachlosen Menschen zu finden. Es ist in den letzten Jahrzehnten, seit ich weg bin und auch in den letzten Jahren deutlich schlimmer und sichtbarer geworden. Leider wird es auch noch schlimmer werden, wenn sich nicht genau jetzt und sofort gravierend etwas am Wohnungsmarkt und in anderen Bereichen ändert.

An den Plätzen sah ich immer wieder das, was ich unter meiner Brücke auch gemacht habe und was wohnende Menschen nicht so ganz sehen. Die Bewohner richten sich häuslich in ihrer Umgebung ein. Mal stehen Blumen vor dem Zelt. Mal hat man ein Kuscheltier am Schlafplatz. Man richtet sich so „gemütlich“ und wohnlich ein, wie es eben geht.
Bei uns gab es auch ein Nachtschränkchen mit Kerzen drauf. Es war ja unser Zuhause.


Darum achtet bitte die Privatsphäre der Bewohner. Die Straße, diese Plätze sind ihr Zuhause.
Ein Grund, warum es bei mir auf dem Blog keine Bilder über Schlafstellen gibt. Egal ob mit oder ohne Bewohner. Und sollte es jemals welche geben, werden sie von mir gestellt und extra für ein Foto aufgebaut werden.

Zurück zur Tour, ich muss gestehen,
mit
meinem kleinen orangenen Flitzer fühlte ich mich doch recht wohl,
bis mein Sitz in einer Kurve einmal abwärts ging.

Aber das Problem war schnell gelöst und wir konnten weiter.

Mit dem Fahrrad bin ich sehr lange nicht gefahren.
Laufen mache ich auch 24 Stunden am Stück aber Fahrrad fahren ist nicht so meins.
Dafür fand ich aber die Fahrt auf den Straßen Berlins als nicht besonders stressig.
Zum Schluss der Tour ging es zurück zu Ausgangspunkt, wo alles ordentlich ausgeladen und verstaut wurde. Meinen ersten Karuna Kompass, mit einem Artikel von mir geschrieben, bekam ich dann auch mitgegeben.
 
Nach der Tour ging es spontan mit 2 Teilnehmern in ein Imbiss zum Essen. Dort konnte man sich super austauschen über die Arbeit, die einen verbindet. Auch konnte ich Fragen beantworten, die man noch betroffenen Menschen während des Helfens nicht so stellen kann.
 
 
Um 19 Uhr ging es dann auch zurück Richtung Hotel. Hundemüde fiel ich dann auch schon um 21 Uhr frisch geduscht und gepudert ins sehr große Bett. Was für ein Luxus.
 

Gedanklich schon bei Tag 3 und mein Fazit des Tages.

Am Anfang des Tages hatte ich mich schon mit einer ehemaligen Betroffenen für den nächsten Tag verabredet.

Darum wird auch der 3. Tag wieder mehr in Ich Form sein.
Was ich denke und fühle.
Welche
Verbindung zu früher ist.

So ganz weiß ich noch nicht, wie ich ihn schreibe. Da ich die betroffenen und ehemaligen betroffenen Menschen nicht als erkennbar wiedergeben möchte. Außerdem ist natürlich jedes Gespräch vertraulich und wird hier nicht veröffentlicht.

Fazit des Tages, ist wie so oft irgendwo im Text zu finde,

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