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Mein ganz ungeplanter Urlaub

Kennst du das, es klappt so einmal gar nichts?
Du vergisst Dinge beim Einkaufen, ohne dem das Mittagessen nicht geht.
Deine Bahn kommt nicht.
Dein Schnürsenkel reißt; natürlich nicht vor einem Schuhgeschäft.
Und noch so Vieles mehr.
Natürlich passiert das alles an einem Tag.

Du denkst dir, arrrggg war klar, immer passiert mir so etwas.
Totaler Bullshit-Gedanke, natürlich passiert nicht nur mir/dir so Etwas. Gerade jetzt tritt jemand in Hundekacke. Gerade jetzt verpasst jemand um haaresbreite seine Bahn zu einem wichtigen Termin. Gerade jetzt verschüttet jemand seinen Kaffee.

Dir passiert es vielleicht sogar, dass du andere Menschen und ihre Reaktionen auf dich als negativ empfindest und wenn es nur ein Blick ist. Obwohl du gar nicht weißt, warum der andere dich anguckt.
So reagierst du sofort negativ auf andere Menschen.
Du bist einfach einer von den immer motzenden Menschen, wo du selber immer sagst:" Ey, ich bin nicht dein wirkliches Problem."
Darum lass es nicht an mir aus.

Tja, mir geht es gerade so, auch wenn ich bewusst da gegensteuere.
Aber heute merke ich, wie schwer es ist, diese Reaktion abzulegen. Ich glaube wir alle haben sie mal, aber man muss sich bewusst machen, nicht immer nur mir passiert so Etwas.
Der Gegenüber guckt mich vielleicht an, aber nicht, weil er etwas Böses über mich denkt.

Auch der Mensch, der sich vor den Zug geworfen hat, hat das nicht getan, um uns zu ärgern. Ja, es gibt Menschen die sich darüber fürchterlich aufregen.

 

Aber von Anfang an.

Nach meinem Berlin Besuch sollte mein eigener Urlaub sein.

Rucksack, Zelt und los geht‘s. Zelten in Gärten.

Einfach mit dem Zug fahren oder Wandern.

So ganz ohne richtigen Plan.

Was ich relativ schnell merkte: ich brauche eine gewisse Sicherheit, wenn ich irgendwo im Unbekannten schlafe.

Den Kitzel des Unbekannten brauche ich da nicht mehr.
Den habe ich jahrelang unfreiwillig gehabt, der hat mir gereicht.
Die Möglichkeit der Vertreibung mitten in der Nacht empfinde ich auch nicht mehr als besonders tollen Adrenalinkick.


Außerdem ist es mit low Budget – no Budget nicht so lustig, wie man es immer gesagt bekommt von Menschen, die auch mal schnell nen Taxi oder Hotelzimmer bezahlen können.


Das aber nur am Rande.

Am Freitag ging es also los.
Rucksack ca 13 Kilo. Das hatte ich schon schwerer, aber nach der OP merke ich doch noch, dass ich nicht wieder auf meinem normalen Fitnesslevel bin. Mit dem Zug nach Ochtrup, weil ich in NRW gerade kostenlos fahren darf.
Von Ochtrup ging es knapp 14 Kilometer zu Fuß nach Bad Bentheim zu einer gaaaanz tollen Freundin und ihrer gaaaanz tollen Familie.

14 Kilometer Asphalt und nur ebenerdig.
3 Kilometer vorher brannten meine Füße so sehr, dass ich nur noch im Schneckentempo weiter kam.
Dank Sprachnachrichten konnte meine Freundin live an meinem Gejammer teilnehmen.

Sonst laufe ich auch locker über 30 Kilometer. Aber nur Asphalt und kein einziger Berg war dann doch echt anstrengend.

Ein echt schönes Wochenende wurde dort verbracht.
Am Sonntag sollte es dann per Zug von Ochtrup nach Detmold gehen. Von da aus 16 Kilometer zu einem Zeltplatz.

Die Kurzform ist: am Sonntagabend war ich wieder zu Hause.
Mein Nicht-Plan hat also schon einmal super geklappt.

Dachte mir ok, dann geht's eben Montag los.
Hatte in Bielefeld und Eickelborn auch schon einen Gartenplatz gefunden. So viel zu noch mehr total ungeplant.

Ja, die Rechtschreibung war auch ganz ungeplant ;)
Ja, die Rechtschreibung war auch ganz ungeplant ;)

Heute Morgen ging es dann wieder los.
Sagen wir so, ich kam echt weit.

Von Essen Altendorf - Essen HBF.

Es gab wohl leider einen Suizid auf den Gleisen. Das gibt es hier leider öfter. Da nicht in den Urlaub zu kommen ist wirklich ein Luxusproblem oder wie heute gesagt wird, First World Problem.

Das hatte zur Folge, dass der Fernverkehr Essen nicht mehr anfahren konnte. Egal, worüber ich gefahren wäre im Ruhrpott überall die gleiche Meldung. Zug fällt aus.


Du kamst nur mit S-Bahn in die nächste Stadt, aber nach Bielefeld, nein, keine Chance.

Ihr ahnt es schon, oder?

Ich bin dann mal wieder zu Hause. Wenigstens eine Sache, die total ungeplant klappt. Mein Auftauchen zu Hause .

Versuche dann Mittwoch mein Glück noch einmal. Aus persönlichen Gründen warte ich den Dienstag noch ab.

Ich weiß nicht, ob du es merkst, aber ja, ich bin echt ein wenig angepisst, weil gerade scheinbar nichts klappt. Obwohl ich mir mittlerweile auch denke, ich soll vielleicht einfach nicht weg. Anzeichen dafür gibt es ja genug.

Gerade ärger ich mich aber wohl auch einfach mehr über mich, dass ich wirklich blöd reagiere.
Anstatt einfach mal locker zu bleiben. Mein Ärger wird wenigstens zwischendurch von Ironie und Sarkasmus abgelöst.

Leider geht das Angebot der Bahn nur bis zum 17. diesen Monats, warum ich mir da selber ein wenig Druck mache.

Dafür können aber andere Menschen nichts!

Schlecht gelaunt andere Menschen ankacken, hilft mir auch nicht.

Trotzdem hab ich mich heute in Gedanken dabei erwischt, wie ich Blicke negativ gewertet habe. Dabei gucken die Menschen vielleicht nur, weil ich mit einem 50L Rucksack rumlaufe und ein Hund aus diesem guckt.

Immerhin bin ich so weit in meiner Wandlung, dass ich diese Gedanken nicht ausgesprochen habe und mir selber bewusst wurde, dass das jetzt einfach Frust in die falsche Richtung ablassen wäre.

Mich ärgert aber seit einiger Zeit auch etwas anderes. Mein Berlinbesuch wird als Urlaub gewertet, weil ich ja nur ehrenamtlich dort gearbeitet habe. Urlaub ist eh nicht so wichtig, weil ich ja nicht richtig Arbeiten gehe.

Im Inneren weiß ich das solche Aussagen ein Problem von dem aussagenden Menschen sind. Nicht meins!
Ich mir das gar nicht annehmen sollte. Aber dieses Mal nagt es echt an mir. Es hat mich verletzt, ich kann nur schlecht damit umgehen.

Berlin war toll. Es war aber von Freitag bis Montag Abend wirklich volles Programm. Das nicht zu meinem privaten Vergnügen.
Der Blog über Berlin folgt auch noch. Mein Rekorder ist voll von Infos, die ich mir merken wollte.

Ich weiß nicht warum das weniger Arbeit ist -oder sogar als Urlaub gewertet wird-, als wenn ich dafür ein Gehalt bezogen hätte, womit ich mir jetzt einfach einen Urlaub mit Budget hätte leisten können.

Und nein diesen möchte ich nicht. Ich liebe es mit Rucksack und Zelt unterwegs zu sein. So ganz ungeplant.

Meine abschließenden Worte zu meinem ungeplanten Urlaub,.

Aber sind wir mal ehrlich, ich komme irgendwie nicht dahin, wo ich hin will.
Na ja, muss ich denn unbedingt dahin?
So dringend, dass ich mir jetzt totalen Stress mache?
Andere Menschen unter meiner schlechten Laune leiden müssten, wenn ich nicht schon so weit wäre, dass ich merke, dass es gerade einfach Mist ist, angenervt auf alles und jeden zu reagieren. Diese Menschen wären auch wieder angenervt und schlecht drauf.
Das hilft niemanden. So komme ich auch nicht in den Urlaub. Und, ich komme NUR nicht in den Urlaub.
Das werde ich wohl überleben!

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