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Bei mir gibt es auch diese Tage.....

Mein Tag war heute echt nix.
 
Für mein erstes Weihnachten wollte ich ein Rezept ausprobieren, um da auch Kekse zu haben. Mittlerweile mein drittes Rezept.
Es geht darum, dass ich es kauen, lutschen, was auch immer kann.

 
Also bin ich heute bei Babykeksen angekommen.
Allerdings habe ich einen gewissen Anspruch an mein Essen. Ja, ich weiß, wie kann ich nur.
 
Es soll nicht aus leeren Kalorien bestehen, sondern gesund sein. Das schmeckt mir auch einfach besser.
Und es hat auch einen Hintergrund, warum ich so pingelig in Essen bin. Ich habe mich auf der Straße manchmal von schlechten Lebensmitteln ernährt.

 

 
Z. B. durften wir eine Zeit lang von einer großen Bäckerei morgen um 3 Uhr am HBF die Teilchen usw. mitnehmen, die sonst im Müll gelandet wären.
Von den Sachen haben wir uns dann auch lange ernährt und weißt du, was mit Puddingteilchen ohne Kühlung im Sommer passiert?
 
Jetzt werden einige sagen, das hat man in Deutschland nicht nötig. Glaub mir, das machst du nicht aus Spaß und ich möchte gar nicht wissen, wie es jetzt den wohnungslosen Menschen geht.

 

Auf jeden Fall habe ich lange Zeit z. B. auch keinen Käse gegessen, der länger als einen Tag auf war. Oder Essen, was morgens nicht geschafft wurde, nicht ein paar Stunden später gegessen. Ich konnte das einfach nicht, habe einen großen Ekel bekommen. Allgemein ist Essen ein schweres Thema für mich, das hat aber mit meinen ersten Lebensjahren zu tun.
 
So zurück zum Thema Babykekse.


Weich und ohne Zucker, einfach Weizenmehl gegen Dinkelvollkornmehl getauscht, Haferflocken gegen weiche/zarte DH getauscht und et voila.

Na ja, was dann raus kam, wäre schon lecker, wenn ich es essen könnte.
Kleine Partikel von den gemahlenen Mandeln, den Dinkelhaferflocken setzten sich unter meine Prothese. Das heißt, wenn ich dann leicht oder auch stark auf die Prothese komme, reagiert mein offenen liegender Nerv sofort und mit voller Wucht. Sprechen ist so dann auch nicht mehr möglich. Ich müsste nach jedem Stück ins Badezimmer alles raus nehmen, gründlich Mund spülen, um alle Reste zu entfernen, und die Prothese reinigen.


Heute hat mich das echt runter gezogen. Suppe kann ich nicht mehr sehen und ich bin sehr stolz, meine Essstörung, Bulimie und Magersucht besiegt zu haben, seit vielen Jahren. Man merkt aber, dass es echt schwer wird, wenn man sich 24 Stunden am Tag mit Essen beschäftigt. Was kann ich essen, wann kann ich essen.
 
Und dazu kommen die ständigen Gedanken, ob ich lang genug sprechen kann. Der Mundschutz ist für mich mittlerweile wirklich willkommen.
 
Natürlich habe ich meine Backaktion in grausamen Bildern festgehalten. Nur für euch.

Heute bin ich froh, wenn der Tag rum ist. Besonders weil ich morgen ganz alleine wandern gehe, dazu nehme ich immer Trinknahrung mit, die fürchterlich schmeckt aber besser als nichts.

Mein Schatz musste heute wieder viel finnische Musik ertragen, besonders Ellinoora holt mich immer hoch und natürlich singe ich lautstark mit. Obwohl Apulanta meine absolute Lieblingsband ist. Ich war in Finnland sogar auf einem Konzert von Apulanta in Somero und was fuhr dort ein Calibra (Diese Reise werde ich nie vergessen)



 
Zurück zu meinem momentanen Problem.
Mir ist klar, dass es Menschen gibt, den es schlechter geht. Es gibt immer Menschen, denen es noch schlechter geht, das ändert aber nicht daran, dass sich der jeweilige Mensch in der Situation schlecht fühlt und auch schlecht fühlen darf.
Einem Menschen der ein Bein verloren hat, dem sagst du ja auch nicht, ach es gibt Menschen die haben beide Beine verloren, also geht es dir ja noch gut.
Und nach dem ich weiß, dass mein kleines Problem für mich eindeutig lebend verkürzend ist, lasse ich es auch nicht mehr kleinreden.

Wer es nicht versteht, dem wünsche ich, dass er nie in die Situation kommt.

Jetzt packe ich meinen Wanderrucksack und latsch mir morgen 20 Kilometer den Frust weg. Aber erst bekommt ihr unten noch Bilder.


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