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Heute wurde die Fragestunde umgedreht. Ich stellte den Schülern Fragen.

Heute stand ich plötzlich alleine vor der Klasse, weil sich die zwei Erwachsenen in die letzte Reihe verkrümelten.
Ich hatte mir Gedanken gemacht, wie ich am besten Starte. Dieses Mal stand meine Fragerunde an die Jugendlichen auf den Stundenplan.
Vor einigen Wochen habe ich extra für Vorträge in Schulen ein „stilles“ Video im Waldhausenpark gedreht.
Es geht nur eine Minute und es wirkt ohne Worte.
1 Minute und 1 Sekunde halte ich echt Mal die Klappe 😉
Dieses Video sorgte dafür, das ich die ganze Aufmerksamkeit der Klasse hatte.
Danach gab es den direkten Vergleich.
1 Bild von mir vor 14 Jahren, ein Bild von heute.
Ich wollte einfach klar machen, mich haben damals Menschen abgeschrieben.
Gesagt, Junkies, wohnungslose Menschen schaffen es eh nie. Denen braucht man gar nicht erst helfen.
ICH SELBER habe mich aufgegeben!



Aber niemand sollte abgeschrieben sein!!
Niemand sollte aufgegeben werden!!
Niemand sollte sich selber aufgeben!!


Selber habe ich diesen direkten Vergleich auch noch nie gesehen. Mir selber war diese extreme Veränderung bis jetzt nicht bewusst.
In dem Moment fiel mir auf
- ICH BIN VERDAMMT STOLZ AUF MICH! -
Ihr seht selbst, auch ich selber nehme aus den Vorträgen immer was mit. Lerne immer dazu.
Über den Beamer warf ich meine Fragen an die Wand. Scheinbar erreichte ich genau das Richtige in den Schülern.
Wir waren in unserer Runde so drinnen, dass ich glaube, alle die 2 Erwachsenen „Zuschauer“ in der letzten Reihe vergaßen.
Aber über ihre Handzeichen, wie viel Zeit ich noch habe, konnte ich die Stunde dann auch perfekt abschließen, ohne das wir von dem Gong überrascht wurden.
Und die Frage - Kommst du noch einmal wieder? - überraschte mich dieses Mal wirklich nicht mehr.
Ja, ich komme am Freitag, den 2.10 nochmals, das weiß aber nur der Lehrer.
Am Freitag werde ich Organisationen und Vereine vorstellen, wo man direkt ehrenamtlich helfen kann. Dazu werde ich aber auch wieder Fragen stellen, weil nicht jeder schafft, es mit den Betroffenen auf der Straße direkt umzugehen oder mit ihren Geschichten.
Den Betroffenen hilft es nicht, wenn Helfer weinend zusammen brechen, weil sie die Geschichten/ Situation nicht abgrenzen können.
Man muss abends nach Hause gehen können und trotzdem gut schlafen können. Es bringt niemanden etwas, wenn du hilfst und nachher selber Hilfe brauchst.
Als Helfer muss man für sich das Richtige finden. Es gibt auch ehrenamtliche Helfer, die nur im Hintergrund arbeitet, auch die sind so wichtig und man kann seine eigenen Grenzen besser schützen.
Das Wichtigste ist nämlich, das es dir selber, bei Allem was du tust, gut geht. Nur so kannst du gut und dauerhaft helfen.

Also tu das, was dir gut tut und helfen in seinem Rahmen tut gut, glaub mir :)

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